HANDWERK hoch N – Nachhaltigkeit in Betrieben stärken!

Wie können Führungskräfte im Handwerk ihren Betrieb nachhaltig stabil für die Zukunft aufstellen?

Dieser Frage hat sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) gewidmet. Dabei herausgekommen ist das großartige Projekt „HANDWERK hoch N – Nachhaltigkeit in Handwerksbetrieben stärken!“ Ziel des Projekts ist es, kleine und mittlere Handwerksunternehmen (KMU) dabei zu unterstützen, ihren Betrieb nachhaltig und verantwortungsbewusst auszurichten.

Im Rahmen ihrer betrieblichen Tätigkeit agieren Handwerksunternehmen bereits heute in besonderem Maße und ganz selbstverständlich nachhaltig, etwa durch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, eine ressourcenschonende, regionale Produktion von Gütern oder einen Schwerpunkt in den Bereichen Sanierung, Restaurierung oder Modernisierung. 

Vielen Betrieben ist diese bereits gelebte Nachhaltigkeit jedoch gar nicht bewusst – entsprechend bleiben viele Entwicklungspotenziale, die ein erklärter Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften für eine zukunftsorientierte und innovationsbasierte Unternehmensentwicklung bedeuten können, ungenutzt. 

Das Projekt HANDWERK hoch N bietet interessierten Handwerksbetrieben ein praxisorientiertes Management-Instrumentarium an, das dabei helfen kann eine krisenfeste, zukunftsfähige und nachhaltige Strategie für das eigene Unternehmen zu entwickeln. Informationen dazu finden Interessierte auf: nachhaltiges-handwerk.de 

Im Zentrum der Webseite steht hier der Nachhaltigkeits-Navigator Handwerk, der die Stärken und Entwicklungspotenziale nachhaltiger und zukunftsorientierter Betriebsführung erkennen hilft, um sie in die zukünftige Unternehmensstrategie einfließen zu lassen. Zudem unterstützt das Tool bei der Erstellung eines eigenen Nachhaltigkeitsberichts. 

Der dem gesamten Projekt zugrunde liegende Nachhaltigkeitsbegriff geht dabei erfreulicherweise weit über eine rein ökologische bzw. umweltzentrierte Nachhaltigkeit hinaus und berücksichtigt auch wirtschaftliche und soziale Aspekte des eigenen Schaffens. 

So orientiert sich der Kriterienkatalog für die Messung der Nachhaltigkeits-Performance an den international anerkannten Indikatoren des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), die wiederum an die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen angelehnt sind und auf den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) fußen. Zentralen Fragen, um die es dabei geht, sind u.a.:

  • WERTSCHÖPFUNGSKETTE: Welche Bestandteile hat Ihre Wertschöpfungskette? Nach welchen Kriterien wählen Sie die Lieferanten Ihrer Arbeitsmittel aus? Was beachten Sie bei der Logistik für die Beschaffung von Arbeitsmitteln und der Lieferung von Produkten und Dienstleistungen an Kunden?
  • RESSOURCENMANAGEMENT: Was unternehmen Sie, um den Einsatz der natürlichen Ressourcen effizienter und schonender zu gestalten? Wie organisieren Sie diese Prozesse? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für Ihren Betrieb?
  • KLIMARELEVANTE EMISSIONEN: Was sind die größten Quellen von Treibhausgas-Emissionen in Ihrem Betrieb? Was planen Sie, um das Ausmaß der Emissionen in Zukunft zu kompensieren oder zu reduzieren?
  • ARBEITNEHMERRECHTE: Was unternehmen Sie, um für gute Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit zu sorgen? Welche Rolle spielen Ihre Mitarbeitenden dabei?
  • CHANCENGERECHTIGKEIT: Welche Rolle spielt Vielfalt bei der Auswahl Ihrer Mitarbeitenden? Wie werden Sie den unterschiedlichen Bedürfnissen, Wünschen und Talenten ihrer Mitarbeitenden gerecht?
  • GEMEINWESEN: Wie und zu welchen Anlässen engagieren Sie und Ihre Mitarbeitenden sich im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld Ihrer Stadt, Gemeinde oder Region? Wie trägt Ihr betriebliches Engagement dazu bei, dass Ihre Region lebenswert wird oder bleibt?
  • INNOVATIONS‐ UND PRODUKTMANAGEMENT: Wie fördern Sie in Ihrem Betrieb Innovationen, die zu mehr Nachhaltigkeit führen können? Welche Innovationen haben Sie bereits unternommen und welche Auswirkungen hatten diese Innovationen?
  • REGELN UND PROZESSE: Mit welchen Regelungen und Prozessen stützen Sie die praktische Umsetzung Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie im Betrieb? Mit welchen zusätzlichen Anweisungen gewährleisten Sie die Erreichung Ihrer Nachhaltigkeitsziele?
  • ANREIZSYSTEME: Mit welchen Belohnungen honorieren sie die Beiträge Ihrer Mitarbeitenden, um die praktische Umsetzung und Verfolgung Ihrer Nachhaltigkeitsziele und -strategie zu fördern?

Ein solides Fundament also, auf dem Handwerksbetriebe zukünftig ihre Nachhaltigkeitsbemühungen optimieren und dokumentieren können. 

 

Hier ein Video zur Vorstellung des Nachhaltigkeits-Navigator Handwerk:

 

 

Und noch drei inspirierende Beispiele, wie Handwerksbetriebe das Thema Nachhaltigkeit bereits umsetzen:

 

 

 

 

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